Am kommenden Sonntag müssen unsere Germanen in den hohen Norden an die deutsch-dänische Grenze. Im über 300 Kilometer entfernten Flensburg geht es dann gegen den ETSV Weiche. Bislang gab es zwischen der Mannschaft aus Schleswig-Holstein und Germania noch kein Pflichtspiel.

Am 9. Februar 1972 fusionierten der TSV Weiche-West mit dem ESV Weiche und bildeten den ETSV Weiche. Der ETSV (Erster Turn- und Sportverein) Weiche Flensburg von 1930 e. V. hat seine Heimat im Flensburger Stadtteil Weiche. Seit 1978 trägt der Verein seine Heimspiele im Manfred-Werner-Stadion an der Bredstedter Straße aus, welches 2500 Zuschauern Platz bietet. Bundesweite Bekanntheit erlangte der Verein durch seine Beteiligung an der Handballspielgemeinschaft SG Weiche-Handewitt, die seinerzeit in der 1. und 2. Handball-Bundesliga spielte. Die SG wurde 1990 aufgelöst.

Die in die ETSV Weiche Liga GmbH & Co KG ausgegliederte Fußballmannschaft spielt seit 2012 in der Regionalliga Nord. In der damaligen Relegation gelang gegen den SV Holthausen/Biene der Aufstieg. Beide Begegnungen konnte der ETSV für sich entscheiden. Nach einem 3:1 Auswärtssieg gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit auch das Rückspiel in Flensburg mit 3:0. In der letzten Saison landeten die Flensburger auf Platz 3 mit 15 Punkten Rückstand auf den Vorjahresmeister VfL Wolfsburg II.

In die laufende Saison startete Weiche mit einer Punkteteilung bei den Wölfen. Anschließend lief es nicht so, wie es sich die Verantwortlichen  erhofft hatten. Nach zwei Niederlagen (0:3 in Meppen und 0:1 daheim gegen den LSK Hansa), sowie einem Auswärtssieg in Norderstedt (2:1), folgte das Aus im Schleswig-Holstein-Pokal gegen den Drittligisten Holstein Kiel (0:2). Doch nach dem Heimsieg am 28.08.gegen den VfB Oldenburg (3:1) platzte der Knoten und es folgten fünf weitere Siege, sowie drei Punkteteilungen. Davon zwei im heimischen Stadion gegen Havelse und Lupo-Martini.

Am letzten Spieltag konnte der ETSV beim VfV Hildesheim mit einem 2:0 Sieg einen weiteren Dreier einfahren. Mit nunmehr 25 Punkten und einem Torverhältnis von 24:12 rangieren die Flensburger auf Platz 3 der Tabelle, nur 4 Punkte hinter dem Spitzenreiter aus Meppen. Für Germania, nach der Heimniederlage gegen den BTSV II auf einen Abstiegsplatz abgerutsch, wird es sicherlich keine leichte Aufgabe werden. Allerdings konnte in den beiden letzten Auswärtspartien gepunktet werden.

In Flensburg, so Germanen-Trainer Jan Zimmermann, wird das Maximum nötig sein, um überhaupt in den Bereich von etwas Zählbarem zu kommen. Die Grundvoraussetzung seien die, die er immer einfordere: „Wir müssen kompakt, aggressiv und mutig sein.“ Im Vergleich zum vergangenen Wochenende sei es jedoch zwingend nötig, konzentrierter zu agieren: „Wir dürfen uns nicht so kapitale Fehler leisten wie gegen Braunschweig.“

„Das ist eine fußballerisch richtig gute, ballsichere, abgezockte und extrem robuste Mannschaft. Die werden bis zum Schluss um den Titel mitspielen, aber die Punkte hierfür werden sie gegen andere holen müssen “ so der Trainer. Diese Kampfansage sollen seine Schützlinge am Sonntag mit Leben erfüllen.

Neben Marvin Stieler (Faserriss) fällt allerdings mit Yannick Oelmann (Muskelfaserriss am Hüftbeuger) ein weiterer Leistungsträger aus. Für ihn wird Robin Gaida in die Innenverteidigung rücken, dafür soll Kapitän Mirko Dismer auf seine angestammte Außenposition in der Viererkette zurückkehren. Ein Kandidat für die Startformation wird wohl Hendrik Weydandt sein.

Die Begegnung wird am Sonntag, 30.10.2016 um 14:00 Uhr im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg angepfiffen.