Nach der 1:3-Heimniederlage im Abstiegsfinale gegen den FC Eintracht Norderstedt haben unsere Germanen es nicht geschafft, sich aus eigener Kraft aus dem Abstiegssumpf zu befreien. Ob es eine zweite Chance gibt, hängt ganz allein vom VfL Wolfsburg II ab.

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Christoph Beismann hatte es gleich nach der Partie auf den Punkt gebracht. „Jetzt müssen wir alle Wolfsburgfans sein“, sagte er nach dem enttäuschenden 1:3 (0:1) seines 1. FC Germania gegen den FC Eintracht Norderstedt. Und Germania hat es nach dem schwachen Auftritt vor 600 Zuschauern den Ligaverbleib nicht mehr in der eigenen Hand. Dabei hatten sich unsere Germanen viel vorgenommen, um am abschließenden Spieltag die Abstiegszone noch zu verlassen.

Umgesetzt wurde davon allerdings recht wenig. So jubelten am Ende die Norderstedter ausgelassen mit ihren etwa 20 Anhängern, während in unmittelbarer Nähe auf dem Rasen an der Ammerke einige Germanen schluchzten, ihr Gesicht unter dem Trikot vergruben oder ratlos ins Leere blickten. Trainer Paul Nieber hatte vor, mit einem Spiel die ganze Saison zu retten. Doch der Plan ging nicht auf.

Und schon wieder, wie bereits öfter in den zurückliegenden Wochen,  setzte es ein frühes Gegentor, bei dem die Hintermannschaft zu leicht auszuspielen war. Nach einem Einwurf der von Beginn an engagierten Norderstedter wurde der Ball verlängert, Mats Facklam fackelte aus kurzer Distanz nicht lange mit dem Schuss zur Führung (6. Minute). Germania war offensiv erschreckend schwach. Erst in der 23. Minute gab Jos Homeier den ersten gefährlichen Torschuss ab, er verfehlte aus 16 Metern knapp.

Gut 10 Minuten später zog unser Kapitän Mirko Dismer aus gut 30 Metern ab und prüfte FC-Keeper Johannes Höcker. Im nächsten Angriff konnte sich Torben Engelking geschickt durchsetzen, seine Hereingabe landete bei Dominik Behnsen, der aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei schoss. Mit dem knappen Rückstand ging es dann in die Pause. 

Nach dem Seitenwechsel gab es noch einmal Hoffnung, denn im Parallelspiel führte Lupo Martini Wolfsburg gegen den Lüneburger SK. Bei einem eigenen Erfolg hätte das sogar die Rettung bedeutet. Doch von großer Euphorie war auch zu Beginn der zweiten Hälfte wenig zu sehen. Stattdessen blieben die Norderstedter entschlossen und konsequent in der Vorwärtsbewegung. Sinisa Veselinovic sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung (57.). Kurz zuvor musste Marko Ilic nach erlittener Platzwunde im Kopfballduell mit einem Verband vom Feld (54.).

Doch das Aufgeben kam für Germania, die auch von ihren früheren Mitspielern Hendrik Weydandt, Kevin Schumacher und Marco Schikora unterstützt wurden, nicht infrage. Besonders nach dem Anschlusstreffer von Homeier (67.) kehrte die Hoffnung zurück. Sie waren kurzzeitig das bessere Team, doch sprang bei den vielversprechenden Angriffen nichts Zählbares heraus. Vor allem die Standardsituationen wurden reihenweise kläglich vergeben und landeten teilweise direkt im Toraus.

So fiel die Entscheidung in der 84. Minute, als Evans Owusu Nyarko trocken aus 20 Metern flach zum 1:3 einschoss. Torwart Markus Straten-Wolf feuerte seine Mitspieler zwar noch an, doch nur er schien noch an das Wunder zu glauben und dieses blieb auch aus. Und so standen und saßen am Ende alle Germanen betrübt auf dem Rasen. „Das ist eine beschissene Situation“, sagte Beismann.

Am Mittwoch, 22.05.2019 (Anpfiff: 19:00 Uhr) empfängt der VfL Wolfsburg II die Reserve vom FC Bayern München zum ersten Relegationsspiel um den Drittligaaufstieg. Das Rückspiel findet am Sonntag, 26.05.2019 um 16:00 Uhr in München statt. Setzen sich die Wölfe am Ende durch, steigt eine Mannschaft weniger direkt aus der Regionalliga ab. In dem Fall würde Germania die Relegation gegen den Oberligazweiten Eintracht Northeim am Mittwoch, 29.05.2019 und 01.06.2019 bestreiten.

1FCGEL vs. FC Eintracht Norderstedt 1:3 (0:1)

1FCGEL: 1 Markus Straten-Wolf – 17 Mirko Dismer (69. 33 Lorenzo Paldino), 29 Stephane Ngongang, 3 Robin Gaida, 23 Niklas Teichgräber – 8 Marvin Stieler – 16 Torben Engelking, 20 Joshua Siegert, 2 Marko Ilic (54. 15 Christoph Beismann) – 11 Dominik Behnsen (46. 22 Lennart Novotny), 9 Jos Homeier

Trainer: Paul Nieber

FC Eintracht Norderstedt: 1 Johannes Höcker – 4 Juri Marxen, 3 Marin Mandic, 5 Marcus Coffie, 12 Ronny Marcos – 13 Philipp Koch – 20 Jordan Brown (71. 21 Nathaniel Amartei Amamoo), 6 Vico Meien, 15 Johann von Knebel – 9 Jan Lüneburg (32. 29 Sinisa Veselinovic), 26 Mats Facklam (75. 23 Evans Owusu Nyarko)

Trainer: Jens Martens

Tore: 0:1 Mats Facklam (6.); 0:2 Sinisa Veselinovic (57.); 1:2 Jos Homeier (67.); 1:3 Evans Owusu Nyarko (84.)

Schiedsrichter/in: Simon Rott – Assistenten: Christopher de Vries, Ralf Iwanowski

Zuschauer: 600 im Stadion an der Ammerke

Gelbe Karte: Robin Gaida (4.), Marvin Stieler (9.), Marko Ilic, Mirko Dismer (10., gesperrt), Markus Straten-Wolf (3.), Niklas Teichgräber (11.) / Philipp Koch (7.)

Alle Spiele des 34. Spieltages und die Tabelle findet ihr hier.