Das letzte Spiel der Hinrunde findet für Germania bereits am kommenden Freitag statt. Dann geht es zum Regionsderby in das nur 18 Kilometer entfernte Wilhelm-Langrehr-Stadion des TSV Havelse. Das letzte Mal, dass es zwischen den beiden Mannschaften um Punkte ging, liegt schon 12 Jahre zurück. In der Saison 2004/2005 traf man in der Landesliga Hannover aufeinander. Das Hinspiel ging für die Germanen an der Ammerke mit 0:5 verloren. Die Begegnung in Havelse endete mit einem torlosen Unentschieden. In der Abschlusstabelle landete der TSV auf Platz 2 und stieg in die damalige zweigleisige Niedersachenliga auf.
Der Turn- und Sportverein Havelse von 1912 nutzt das Wilhelm-Langrehr-Stadion als Heimspielstätte. Bis 2000 hieß das Stadion TSV Kampfbahn an der Hannoverschen Straße, ehe die Umbenennung erfolgte. Namensgeber ist der langjährige Leiter der Fußballabteilung Wilhelm Langrehr, der einen Monat vor der Umbenennung verstarb. Das Stadion hat eine Kapazität von 3.500 Plätzen, davon 500 überdachte Sitzplätze. In der Zweitligasaison 1990/91 wich der Verein für einige Spiele in das damalige Niedersachsenstadion in Hannover aus.
Der Aufstieg ins Profilager im Jahr 1990 erwies sich für den Verein als zu große Hürde. Binnen weniger Wochen musste das Stadion ausgebaut werden, namhafte Spieler konnte man sich finanziell nicht leisten und die meisten Spieler gingen weiterhin ihrem Hauptberuf nach. Am 5. Oktober 1990 löste Trainer Volker Finke seinen Vertrag auf und wurde durch Karl-Heinz Mrosko ersetzt. Am Saisonende standen sechs Siege, sieben Unentschieden und 25 Niederlagen zu Buche und der TSV stieg als Vorletzter ab. Die Mannschaft wurde in der Saison 2001/02 bis in die sechstklassige Landesliga Hannover durch gereicht.
Durch die Teilnahme an der 2. Bundesliga durfte der TSV Havelse in der Saison 1991/92 am DFB-Pokal teilnehmen. Im Erstrundenspiel gegen den 1. FC Nürnberg gelang den Havelsern mit einem 4:2 nach Elfmeterschießen eine Sensation. Der Gewinn des Niedersachsenpokals 2011/12 bescherte dem TSV die erneute Teilnahme am DFB-Pokal. In der ersten Runde schlugen die Havelser den 1. FC Nürnberg mit 3:2 nach Verlängerung. In der zweiten Runde bekamen sie den VfL Bochum zugelost und verloren zu Hause mit 1:3.
Der TSV Havelse spielt nunmehr seit der Saison 2010/11 ununterbrochen in der Regionalliga. In dieser Zeit kam es gegen Germania zu zwei Spielen im Krombacherpokal. In der ersten Begegnung am 06.08.2014 konnte sich der Regionalligist erst im Elfmeterschießen mit 5:3 für das Viertelfinale qualifizieren. Die unsere Torschützen waren Christoph Beismann, Sebastian Bönig und der ‚Hubschrauber‘ Thorben Schierholz. Fast auf den Tag genau ein Jahr später drehten die Germanen den Spieß um und siegten im Stadion an der Ammerke nach 90 Minuten mit 3:1. Die Torschützen waren erneut Christoph Beismann (2x) und Marvin Stieler. Der Weg für Germania führte, wie wir alle noch in guter Erinnerung haben, über die Finalteilnahme bis in die 1. Runde des DFB-Pokals.
Zur aktuellen Situation in der Regionalliga Nord: der TSV Havelse beendete eine Unentschiedenserie (5x) mit einem Heimsieg gegen Norderstedt (4:0), allerdings gab danach wieder einen Dämpfer beim VfV Hildesheim (0:3). Das Heimspiel gegen den VfB Oldenburg wurde mit 2:1 gewonnen. Beide Treffer erzielte der TSV-Törjäger Deniz Undav. Er führt jetzt mit 11 Toren, gemeinsam mit Rene Guder (ETSV Weiche), die Torschützenliste der Regionalliga an. Durch den Sieg gegen Oldenburg kletterten die Havelser auf den 5. Platz der Tabelle. Die Germanen mussten sich beim VfV Hildesheim (0:1) wieder einmal knapp geschlagen geben und verharren noch auf einem Abstiegsplatz.
Weder von der Tabellensituation oder unglücklichen Niederlagen noch von Verletzungssorgen oder starken Gegnern lässt sich Trainer Jan Zimmermann schrecken: „Die Jungs liefern gute Leistungen ab und sind auf dem richtigen Weg“, betont der Germanen-Coach. „Es ist wichtig, die Ruhe zu bewahren.“ Und mit Blick auf die nächste Aufgabe beim TSV Havelse sagt er: „Das ist ein cooles Derby, und wir freuen uns alle darauf.“
Außer Alexander Hessel und Yannick Oelmann fehlt auch Sascha Derr, der am Sprunggelenk operiert wurde. Auch Jannik Oltrogge, Joshua Siegert sowie Marvin Stieler drohen auszufallen. Das Vertrauen des Trainers in seinen Kaders ist aber groß: „Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld schicken.“ Trotz zahlreicher Niederlagen bleibt er gelassen. „Die Jungs haben auch in Hildesheim wieder gut gespielt und vieles richtig gemacht.“ Deshalb müsse er auch im Trainingsbetrieb nichts umstellen. Allerdings verrät er den momentanen Trainingsschwerpunkt – „so viele Torschüsse wie möglich. Es wäre wichtig, mal ein Spiel zu drehen oder in Führung gehen.“
Vom TSV Havelse hält Jan Zimmermann eine Menge. „Die haben mit Deniz Undav einen Top-Torjäger und Potenzial für ganz oben – einer der härtesten Gegner der Liga.“ Eines, so Zimmermann, sollte man allerdings nie vergessen: „In einem Pflichtspiel in Havelse anzutreten, ist für einen Verein wie die Germania keine Selbstverständlichkeit.“
Die Begegnung wird am Freitag, 18.11.2016 um 19:30 Uhr im Wilhelm-Langrehr-Stadion, Hannoversche Str. 90 in Garbsen-Havelse angepfiffen. Seid wieder dabei und unterstützt unser Team lautstark beim Derby.
Zum letzten Spiel der Hinrunde beim TSV Havelse wird es wieder einen Fan-Bus geben. Die Abfahrt ist um 18:00 Uhr an der Ernst-Reuter-Schule in Egestorf. Melde dich zur Busfahrt bei Barbara Extra, BarbaraExtra@web.de, an. Der Fahrpreis beträgt 6,50 €.