Einen eindrucksvollen Schlussspurt legten unsere Germanen in den letzten fünf Partien der Saison 2016/17 hin. Fünf Spiele, fünf Siege bedeuteten Platz 10 in der Endabrechnung. Eine bärenstarke Rückrunde ging mit dem Derbysieg gegen den TSV Havelse zu Ende.
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Lüneburger SK Hansa vs. 1fcgel 1:2 (1:1)
Mit einem glücklichen 2:1 (1:1)-Erfolg im Nachholspiel beim Lüneburger SK Hansa hatten unsere Germanen den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. „Heute haben wir nicht gut gespielt und etwas Dusel gehabt“, gab Coach Jan Zimmermann zu. „Aber am Ende zählen nur die drei Punkte.“ Die Gastgeber wirkten von Beginn an extrem präsent und bissig, ihre schnellen Spitzen ließen sich nur schwer kontrollieren.
Die Lüneburger hatten mehr vom Spiel, wirkten stets gefährlich. Zweimal verfehlten sie aus aussichtsreicher
Position knapp das Ziel, und auch bei drei, vier Standards brannte es lichterloh im Strafraum der Germanen. Die verdiente Führung des LSK besorgte George Kelbel im Anschluss an einen Freistoß (27.). Die Platzherren hätten sogar nachlegen können.
Die Germanen dagegen hatten eine Riesenchance durch Marvin Stieler, sowie zwei hochkarätige Umschaltaktionen, bei denen Jan Baßler und Hendrik Weydandt nach Meinung Zimmermanns gelb-rot-würdig von den Beinen geholt worden seien. „Eigentlich hätte Lüneburg mit zehn Mann weiterspielen müssen“, ärgerte sich der Trainer. Durch einen kuriosen Elfmeter, den Marvin Stieler sicher verwandelte, gelang Germania aus heiterem Himmel der Ausgleich.
Nach dem Wechsel taten sich die Germanen weiterhin schwer. „Wir haben einfach nicht gut verteidigt. Dreimal parierte Markus Straten-Wolf überragend, zweimal hat der Gegner verzogen“, so der Coach. Nach vorn ging bei den Gästen auch im zweiten Spielabschnitt nicht viel, es reichte jedoch zu zwei Großchancen: Die erste vergab Kevin Schumacher, die zweite nutzte Weydandt nach einer Standardsituation zum späten Siegtreffer (82.).
„Kämpferisch war es insgesamt okay, man hat aber gemerkt, dass mit Joshua Siegert und Jannik Oltrogge zwei lauf- und zweikampfstarke Mittelfeldspieler gefehlt haben. Und einige haben auch nicht ihre Top-Leistung gebracht“, resümierte Jan Zimmermann nach der Partie. Dennoch war der Trainer zufrieden, denn an der Einstellung und am Einsatz seiner jungen Elf gab es nichts auszusetzen.
1fcgel vs. ETSV Weiche Flensburg 3:1 (0:0)
Für eine faustdicke Überraschung hatten unsere Germanen mit dem 3:1 (0:0) Coup gegen den Tabellenzweiten ETSV Weiche Flensburg gesorgt und sich somit eine perfekte Ausgangsposition für die restlichen drei Spiele verschafft. „Um ganz sicher zu gehen, müssen wir am Ende mindestens vier Teams hinter uns lassen. Und wenn ich die Leistung und die Konstanz der vergangenen Wochen zugrunde lege, bin ich mir ganz sicher, dass wir das schaffen“, gab sich Zimmermann zuversichtlich.
Gegen den Vizemeister der Vorsaison präsentierte sich das Zimmermann-Team bärenstark, beeindruckte mit allem, was die Germania stark macht. Die Germanen verteidigten stark, ließen kaum etwas zu, schalteten nach Balleroberung blitzschnell um, kreierten viele Chancen und bewiesen zudem erneut Moral, indem sie einen zu diesem Zeitpunkt völlig unverdienten Rückstand umbogen.
Die Platzherren ließen die Gäste in ihrer Hälfte spielen, ab der Mittellinie wurde dann attackiert. „Wir haben die Räume gut zugelaufen, den Gegner im Mittelfeld unter Druck gesetzt und kamen so zu vielen Ballgewinnen. Und wenn sie mal durchkombinierten, haben wir die Angriffe spätestens in der letzten Linie geklärt“, sagte der Trainer. Unterm Strich ließ Germania vor der Pause nur eine ETSV-Möglichkeit durch René Guder zu, der mit seinem Schuss jedoch das Tor verfehlte.
Die Germanen dagegen erspielten sich eine Fülle hochkarätiger Chancen: Doch Hendrik Weydandt (2), Kevin Schumacher, Dominik Behnsen und Marvin Stieler scheiterten allesamt am starken Flensburger Keeper Florian Kirschke.
Nach dem Seitenwechsel knüpfte Germania nahtlos an den Auftritt der ersten 45 Minuten an: Jan Baßler und Weydandt boten sich die nächsten beiden Großchancen. Doch dann der Rückschlag: Nach einem langen Einwurf stand Christian Jürgensen goldrichtig und traf zum mehr als schmeichelhaften 1:0 für den ETSV (52.). Die Germanen steckten diesen Rückstand jedoch ohne Probleme weg, blieben konzentriert, selbstbewusst, mutig und zielstrebig.
Nachdem Marek Waldschmidt und Stieler zwei weitere erstklassige Gelegenheiten ausgelassen hatten, sorgte Routinier Baßler mit einem strammen 16-Meter-Schuss für das 1:1. Damit war der Knoten geplatzt und die Germanen wollten mehr. „Ein Punkt reichte uns nicht, wir haben voll auf Sieg gespielt“, sagte der Coach. Und da sich auch die Flensburger nicht mit dem Remis begnügten, eröffneten sich für Germania Räume, die sie weidlich nutzten.
Weydandt traf nach einem schönen Konter zum 2:1 (74.). Christoph Beismann und Weydandt hätten die Führung ausbauen können. Die Gäste hatten ihrerseits nur eine einzige Chance zu verbuchen: Doch die Kopfball-Bogenlampe wurde von Mirko Dismer auf der Linie geklärt (78.). Den Schlusspunkt setzte Torjäger Weydandt in der Nachspielzeit (90.+1).
BSV Rehden vs. 1fcgel 0:1 (0:0)
Unsere Germanen konnten das vorentscheidende Duell im Kampf um den Klassenerhalt beim BSV SW Rehden mit 1:0 (0:0) gewinnen. Die magische 40-Punkte-Marke wurde damit geknackt und das große Ziel Ligaverbleib war nun zum Greifen nah.
Die Strategie ging in Rehden voll auf: Die Egestorfer Defensive stand wieder exzellent, ließ nur einen einzigen
Distanzschuss und ein paar Hereingaben zu. Aus den zahlreichen gewonnenen Zweikämpfen im Mittelfeld ergaben sich viele aussichtsreiche Umschaltsituationen und etliche Kontermöglichkeiten, wo Germania hätte in Führung gehen können. Doch weder Hendrik Weydandt noch Christoph Beismann, Marvin Stieler oder Kevin Schumacher gelang das Führungstor, da die Angriffe nicht sauber zu Ende gespielt wurden.
Nach dem Wechsel blieben die Germanen zunächst die gefährlichere Mannschaft: Weydandt und Schumacher ließen jeweils zwei weitere große Chancen aus. Ab der 65. Minute bekam Germania jedoch Probleme. Die Platzherren attackierten, wurden druckvoller, setzten alles auf eine Karte. Jetzt kamen auch die Rehdener zu gefährlichen Abschlüssen. Zwei gute Schussmöglichkeiten, die vorbeigingen, und eine Riesenkopfballchance, bei der Germania Glück hatte.
In den letzten zehn Minuten warf der BSV alles nach vorn und spielte den Germanen damit in die Karten: „In dieser Phase hatten wir wieder vier, fünf dicke Dinger“, so Zimmermann. Eine davon nutzte Weydandt zum verdienten 1:0 (86.).
1fcgel vs. VfV Borussia 06 Hildesheim 5:1 (2:0)
Was für eine Demonstration! Mit einem auch in der Höhe völlig verdienten 5:1 gegen den VfV 06 Hildesheim hatte der 1. FC Germania in der Regionalliga-Nord am vorletzten Spieltag das Abstiegsgespenst endgültig vertrieben. Unterm Strich musste man nüchtern konstatieren: Der VfV 06 Hildesheim war spätestens nach dem 2:0 für die Germanen kurz vor der Pause chancenlos und bei allem Respekt – am Ende war der VfV mit dem 5:1 noch gut bedient.
Germania gelang ein Start nach Maß: Torben Engelkings 20-Meter-Traumtor ebnete früh den Weg zum Sieg (6.). „Vor der Pause war das Spiel optisch ausgeglichen, wir haben aber kaum etwas zugelassen“, sagte Zimmermann. Torhüter Markus Straten-Wolf parierte einmal glänzend gegen Mame Mbar Diouf (16.), mehr ließen die Germanen nicht zu.
„Unterm Strich haben wir alles souverän klären können“, freute sich Zimmermann über die exzellente Defensivarbeit. Die Germanen wirkten viel gefährlicher: Nachdem Christoph Beismann und Kevin Schumacher das 2:0 noch verpasst hatten, sorgte Goalgetter Hendrik Weydandt kurz vor der Pause für die Vorentscheidung (43.).
Nach dem Wechsel brauchten die Germanen einige Minuten, um sich zu sortieren und dann zerlegten sie den VfV in dessen Einzelteile. „Wenn unsere vier Hochgeschwindigkeitsfußballer ins Rollen kommen, sind sie nicht aufzuhalten“, lobte Zimmermann seine Abteilung Attacke. Hildesheims Verteidiger Oliver Doege per Eigentor (51.) und Weydandt (53.) erhöhten auf 4:0, Marvin Stieler war für den fünften Treffer verantwortlich (89.). „Wir haben sogar noch vier, fünf Hochkaräter liegen gelassen“, sagte der Germanen-Coach. Das wischenzeitliche Ehrentor der Gäste gelang Thomas Sonntag (77.).
1fcgel vs. TSV Havelse 1:0 (0:0)
Es war das erhoffte Ende einer überragenden Rückrunde für unsere Germanen. Nach dem bereits sicheren Klassenerhalt durch den Sieg gegen den VfV Hildesheim, feierte die Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann zum Saisonende der Regionalliga-Nord einen verdienten 1:0 (0:0)-Sieg über den Regionsrivalen TSV Havelse.
Der Coach hatte nach einer entspannten Trainingswoche keinen fußballerischen Leckerbissen von dem Nachbarschaftsduell erwartet. Man merkte im Spiel, dass es für beide Teams um nichts mehr ging. Die Germanen waren allerdings das aggressivere Team und sie waren nicht nur körperlich gegen die stark ersatzgeschwächten Garbsener überlegen, sie besaßen auch die besseren Torchancen. Marco Schikora setzte den Ball nach einem Freistoß auf das Tornetz (24.), Kevin Schumacher zielte knapp neben den Kasten der Gäste (39.).
Auch im zweiten Spielabschnitt hatten die Germanen die deutlich besseren Torchancen, wenngleich sich auch die Havelser gelegentlich einmal vor dem Tor von Markus Straten-Wolf blicken ließen. Allerdings kamen keine zwingenden Aktionen dabei heraus. Anders bei Germania: Die größte Chance zur Führung ließ Christoph Beismann aus. Nach Zuspiel von Torben Engelking schoss er aus sechs Metern Torwart Alexander Dlugaiczyk an (60.). Eine Minute später setzte Engelking einen Schuss an die Latte.
Das Tor des Tages gelang dem eingewechselten Sebastian Baar. Er kam im gegnerischen Strafraum an den Ball, umspielte noch einen Havelser und schob den Ball an Dlugaiczyk vorbei ins Tor (84.). Trainer Zimmermann war „froh, dass die Mannschaft die Saison so positiv zu Ende gebracht habe“. Schließlich stellen die Germanen das drittbeste Rückrundenteam der Liga.
Vor der Partie stand die Verabschiedung einiger Spieler auf dem Programm. Neben den beiden Youngstern Kris-Lennart Müller und Scott Millard sagte auch Sebastian Bönig Adieu. Christoph Raum wird im Verein eine neue Rolle übernehmen, die des Torwarttrainers. Als Dankeschön gab es von unserem Präsidenten Ralf Dismer einen Blumenstrauß und ein Germanen-Trikot vom DFB-Pokalspiel.
Das war Teil 3 einer bärenstarken Rückrunde unserer Germanen. Freuen wir uns schon jetzt auf eine weitere erfolgreiche Regionalligasaison 2017/2018.