Vor 120 Zuschauern im Stadion an der Ammerke verloren unsere Germanen das zweite Heimspielgegen den TuS Bersenbrück mit 1:4 (1:2). „Dass das heute kein schönes Spiel wird, haben wir gewusst“, sagte Trainer Boris Besovic im Trainergespräch nach der Partie. „Das ist ein kämpferisches Spiel gewesen, das Resultat geht vollkommen in Ordnung.“ Besonders ärgern ihn aber die beiden individuellen Fehler vor dem 0:1 und dem 1:2: „Die musst du auch erstmal machen.“ Durch die Niederlage ist Germania nun auf Platz drei abgerutscht, da der VfV 06 Hildesheim aber parallel gegen den SC Spelle-Venhaus verlor, beträgt der Rückstand auf das Spitzenduo gerade einmal zwei Punkte.

Es lief die 57. Minute in der Oberliga-Partie zwischen dem 1.FC Germania Egestorf/Langreder und dem TuS Bersenbrück, da setzte Tigrinho kurz hinter der Mittellinie zu einer Grätsche an. Damit erwischte der Brasilianer aber mehr seinen Gegenspieler Marcos Álvarez, als den Ball. Während sich Álvarez noch einige Meter auf dem nassen Grün rollte, hatte sich Tigrinho bereits aufgesetzt und beide Hände auf die Schienbeine geschlagen, mit der Ahnung, was der Schiedsrichter vor hatte. Die gelbe Karte, die er ihm zeigte, war unstrittig. Das Problem: Es war für den Egestorfer bereits die zweite am Sonntagnachmittag, folgerichtig  war für ihn das Spiel gelaufen. Auf dem Weg zur Kabine ging ihm ein leises „Sorry“ in Richtung der Fans über die Lippen, bevor er im rot geklinkerten Vereinsheim verschwand. Am Ende war es auch abseits des Platzverweises ein gebrauchter Tag für das Team von Besovic, dass das Duell zu zehnt mit 1:4 verlor.

Das Spiel im Stadion an der Ammerke startete bereits in der fünften Minute kurios. Einen missglückten Doppelpass von Verteidiger Erblin Thaqi und Egestorf-Keeper Luca Hacke fing der dazwischen gesprintete Saikouba Manneh ab, der im Eins gegen Eins cool blieb und zum 0:1 einschob. Nach dem frühen Nackenschlag brauchte das Team von Trainer Boris Besovic trotz Spielkontrolle einige Minuten, um gegen die kompakt stehenden Bersenbrücker Räume zu finden. Dann aber, in der 18. Minute, war es der Startelf-Rückkehrer Tigrinho, der sich ein langes Zuspiel von Thaqi schnappte und auf den angelaufenen Nick Bode spielte. Der jagte den Ball aus 16 Metern flach ins rechte Eck zum 1:1.

Es war bis dahin die erste richtige Chance für die Gastgeber. Nach dem Ausgleich wurde die Partie offener, sowohl die Germanen (22., 34.), als auch das Team aus Bersenbrück (25., 29.) spielten sich gute Chancen heraus. Kurz vor der Pause verteilten die Egestorfer aber das nächste Geschenk. Einen Freistoß aus der Hälfte der Gäste rutschte zu Simon James durch, der volley aus 16 Metern zur erneuten Führung für die Bersenbrücker traf. „Du kannst einen Freistoß, der aus ihrem Strafraum in unseren Strafraum fliegt, so nicht verteidigen“, ärgerte sich Besovic. Mit dem 1:2 ging es in die Pause.

Erst mit dem Platzverweis „ist das Spiel dann endgültig gekippt“, resümierte Besovic. Keine zwei Minuten später sollte seiner Mannschaft die gelb-rote Karte doppelt wehtun. Emmanuel Ugoala klärte einen Ball direkt in die Füße von Álvarez, der mit einem Schnittstellenpass Jeremiah Winter in Szene setzte. Uneigennützig schob Winter den Ball zu Markus Lührmann rüber, der aus fünf Metern zum 1:3 traf. Die Egestorfer gaben sich allerdings nicht auf und hielten mit einem Mann weniger weiterhin stark dagegen. Doch zehn Minuten vor Schluss foulte Ogoala Bersenbrück-Stürmer Lührmann im Strafraum, Álvarez trat an und verwandelte sicher zum 1:4-Endstand.

Die aktuelle Tabelle nach dem 14. Spieltag: 1. Delmenhorst (27), 2. Hildesheim (27 Punkte), 3. 1FCGEL (25), 4. Bersenbrück (24). 5. Heeslingen (23). Auf den Abstiegsplätzen: 13. Wetschen (121), 14. Eintracht Braunschweig U23 (10), 14. Lupo Martini (5) und 16. SV Holthausen/Biene (5),

Nächstes Spiel (OLN): FC Verden vs. 1FCGEL am Sonntag,, 16.11.2025 um 14:00 Uhr in Verden.

Foto: deisterpics/Stefan Zwing; Bericht: 1FCGEL; HAZ-NP (Maximilian Ehrlich)

Schreibe einen Kommentar