Nach nur einer kurzen Vorbereitungszeit begann für unsere Germanen, mit einem zur Oberligasaison fast identischen Kader, das Abenteuer Regionalliga Nord. Die schon recht junge Mannschaft wurde mit einigen A-Juniorenspielern des JFV Calenberger Land ergänzt, lediglich ein Neuzugang konnte vermeldet werden. Das erst 18-jährige Sturmtalent Kevin Schumacher wechselte von der Spvgg Bad Pyrmont an die Ammerke.
Bevor der Startschuss in die neue Saison fiel, mussten diverse Vorbereitungen getroffen und Aktivitäten durchzuführen werden, um in der 4. Liga starten zu dürfen. U. a. musste ein Fanblock eingerichtet und für die Gäste ein separater Eingang geschaffen werden. Aber auch für das Topspiel im DFB-Pokal gegen die TSG 1899 Hoffenheim haben die Verantwortlichen und die Fans des 1. FC Germanias einiges investiert. Nachdem mit dem August-Wenzel-Stadion der Spielort fest stand, musste alles rund um das Spiel organisiert werden. Im Vorverkauf wurden schnell alle 2500 Eintrittskarten abgesetzt. „Man hätte noch einmal so viele Karten verkaufen können, so groß war die Nachfrage“, vermeldete Cheforganisator Andreas Nikolai.
Aber auch die Germanenfans hatten sich einiges ausgedacht. Mit einigen Spielern traf man sich in Langreder und diskutierte über mögliche Aktionen für das große Spiel, aber auch für den Start in die neue Saison. Die daraus resultierenden Aufgaben wurden schnell verteilt und anschließend umgesetzt. Der Text für ein Germanenlied wurde geschrieben und vertont, 1200 Fahnen in schwarz, rot und weiß wurden für das Pokalspiel geklebt und ein Banner mit der Aufschrift ‚Willkommen in der Lüneburger Heide‘ zur Begrüßung der Hoffenheimer erstellt.
Aber alles der Reihe nach. Für unsere Germanen begann das Abenteuer Regionalliga Nord gleich mit zwei englischen Wochen. Nach der Liga-Primiere beim FC St. Pauli U23, die mit 1:3 verloren ging, folgte das Aus im Niedersachsenpokal beim VfV Hildesheim (0:3 im Achtelfinale). Leider wurden zu viele Möglichkeiten vergeben. „Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht korrekt wieder“, so Trainer Jan Zimmermann nach der Begegnung. Nur vier Tage später musste Germania erneut in den hohen Norden. Rund 70 Minuten hatten sich unsere Jungs blendend verkauft und den Favoriten VfB Lübeck vor mehr als 1000 Zuschauern nicht zur Entfaltung kommen lassen. Unterm Strich unterlagen die Germanen an der Lohmühle letztlich doch deutlich mit 0:4.
Am Mittwoch, den 10. August war es dann soweit, das erste Regionalligaspiel im Stadion an der Ammerke stand an. Mit einer bravourösen Leistung haben die Germanen eine Sensation geschafft. Der VfL Wolfsburg U23 wurde mit 2:1 besiegt und die ersten Punkte in der neuen Saison waren eingefahren. Leider konnte das Positive aus der Begegnung gegen den VfL nicht in das Heimspiel gegen den SV Drochtersen/Assel übertragen werden. Nach vorn ging nicht allzu viel und ein Standard entschied die Partie zu Gunsten der Gäste.
Eine Woche später dann der Knaller im August-Wenzel-Stadion. Der Bundesligist aus Hoffenheim gab im DFB-Pokal seine Visitenkarte am Deister ab. Beide Mannschaften wurden mit einem Meer von schwarz-rot-weißen Fahnen empfangen. Allerdings war schon nach 21 Minuten alles vorbei und der Traum von einer Pokalsensation war frühzeitig ausgeträumt. Es war am Ende ein Fußballfest mit einem erwarteten Sieger.
Im Ligaalltag folgten dann drei weitere Heimspiele. Den Anfang machte der SV Meppen, an den sich die Germanen noch sehr gerne erinnerten. Doch diesmal waren unsere Gäste einfach cleverer und kleine Fehler gaben am Ende den Ausschlag. Die Partie ging mit 3:2 an den SVM, in der Germania ihr bislang besten Saisonspiel abgeliefert hatte. In der folgenden Begegnung gastierte Hansa Lüneburg an der Ammerke, ein alter Bekannter aus Oberligazeiten. Die Hausherren gerieten frühzeitig in den Rückstand, bestimmten aber gegen einen robusten Gegner deutlich das Spielgeschehen. Trotzdem stand der FC nach dem Abpfiff wieder mit leeren Händen da. Gegen den FC Eintracht Norderstedt merkte man den Germanen deutlich an, das sie unbedingt den zweiten Dreier wollten. Das deutliche Chancenplus konnte leider nicht in etwas Zählbares umgesetzt werden. Das es letztlich lediglich zu einer Nullnummer reichte, störte den Trainer Zimmermann nicht: „Denn die Leistung war wirklich ordentlich“.
Über den weiteren Verlauf der Hinrunde und den ersten Spielen der Rückserie werden wir in der kommenden Woche im dritten und letzten Teil von ‚Was für ein Fußballjahr!‘ berichten.