Die 300 Zuschauer im Stadion an der Ammerke sahen im Spitzenspiel der Oberliga Niedersachsen am Ende einen klaren Sieger. Germania konnte seinen Vorsprung gegenüber dem neuen Tabellenzweiten Lupo Martini auf vier Punkte ausbauen und ist bereits vor Abschluss der Hinrunde Herbstmeister in der Staffel Hannover/Braunschweig. Die 1:0-Pausenführung markierte Robin Gaida (36. Minute). Nach dem Seitenwechsel legten Tigrinho (52.), Joshua Siegert (77.) und Nikos Elfert (87.) nach.

Foto: Dennis Michelmann

Ohne den besten Torjäger der Staffel mussten die Ramlinger in Egestorf auskommen. Louis Engelbrecht war privat verhindert – ausgerechnet im Gipfeltreffen. Vom Anpfiff weg war es sehr laut auf dem Platz, es war Feuer drin im Duell der Dörfer. Unter den 300 Zuschauern gaben die beiden Egestorfer Edelfans Marcel Gudian und Maximilian Hintze alles, um den Gastgeber mit Getrommel und einfallsreichen Fangesängen auch von außen lautstark zu unterstützen.

Der Gast aus Ramlingen ge­fiel in der ersten Hälfte im Spiel nach vorne. Speziell der dribbelstarke Georgios Firiaridis auf dem linken Flügel beschäftigte die stabile De­fen­si­ve der Germanen. Der Primus operierte eher mit langen Bällen und kam nach einer Ecke von Lennart No­vot­ny durch einen Kopfball von Robin Gaida (37. Minute) zur durchaus schmeichelhaften Führung zur Pause.

Vor den Augen von Jan Zimmermann, Trainer von Hannover 96 und früher Coach der Germania, wandelte sich das Geschehen in den zweiten 45 Minuten. Novotny setzte sich über links stark durch und bediente Tigrinho – der Brasilianer stellte auf 2:0 (53.). Der RSE kam nun ins Straucheln und leistete sich immer wieder individuelle Fehler. Egestorfs Torhüter Ole Schöttelndreier parierte einen Schuss von Utku Kani überragend (67.), kurz darauf traf Germanias Jannik Oltrogge die Latte.

Das 3:0 verdiente sich Germanias Kapitän Joshua Siegert, der sich stark durchgesetzt hatte (78.). „Und ihr wollt der Verfolger sein?“, sangen die Egestorfer Fans nun etwas übermütig, fühlten sich aber durch das 4:0 des eingewechselten Nikos Elfert nach Ballgewinn von Oltrogge bestätigt (88.). Es wurde eine klare Sache für den 1. FC Germania. Gudian und Hintze stimmten erst „Wir sind nur ein Dorfverein“ an, um mit „Nie mehr Oberliga“ das Saisonziel Regionalligaaufstieg auch musikalisch zu untermauern.

Für Ramlingens Trainer Philipp Gasde war das 0:4 sehr ernüchternd. „Wir hatten in meinen Augen die bessere Spielanlage, und es war kein Unterschied von vier Toren zu sehen“, sagte er, „krasse individuelle Fehler haben das Spiel entschieden. Aber Glückwunsch an die Egestorfer, sie hatten die Effektivität, die uns fehlte.“ Germanias Coach Paul Nieber lobte die Fähigkeit seiner Mannschaft, ihre Stärke Wo­che für Woche auszuspielen. „Bei uns schleicht sich nichts ein“, sagte er, „wir können viel besser spielen als in Hälfte eins, hätten am Ende aber auch fünf oder sechs Tore machen können.“

Statistik:

1FCGEL vs. SV Ramlingen/Ehlershausen 4:0 (1:0)

Vorschau:

OLN: FT Braunschweig vs. 1FCGEL am Sonntag, 10.10.2021 um 15:00 Uhr