Schon früh überschlugen sich die Ereignisse im Delmenhorster Dauerregen. Bereits in der zehnten Minute war Nick Bode zur Stelle und schob einen sauber ausgespielten Angriff über den rechten Flügel zur 1:0-Führung für Germania ein. Gerade einmal drei Minuten hat es gedauert, da köpfte Tobias Fagerström schon zum 1:1-Ausgleichstreffer ein. Richtig wild wurde die Partie in der 26. Minute. Til Anger führte einen Freistoß für die Germanen kurz hinter der Mittellinie schnell aus und spielte auf Hannes Milan, der der Delmenhorster Abwehr entwischt war. Der herausgestürmte Keeper Damian Schubert erwischte beim Versuch, den Ball zu klären, aber nur seinen Gegenspieler, folgerichtig sah er die Rote Karte. „Da gab es keine Diskussion, das war ganz klar. Da hat keiner protestiert“, sagte Boris Besovic. Der Platzverweis sollte seiner Mannschaft aber erst mal nicht sonderlich in die Karten spielen. Mit einem 1:1 ging es in die Pause – trotz drückender Überlegenheit.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war Germania die bessere Mannschaft. Doch „wie das halt so ist“, so Besovic, „manchmal ist eine Rote Karte kein Vorteil“. Zu zehnt hat sich der SV Atlas „dann komischerweise besser zurechtgefunden als mit elf Mann“. Das vermeintliche 2:1 für die Germania pfiff der Schiedsrichter zurück, Emmanuel Ogoala soll im Abseits gestanden haben. „Das war sehr umstritten“, sagte Besovic zur Schiedsrichterentscheidung. Und so fiel der Treffer dann aber nach 63 Minuten auf der anderen Seite – Fagerström schnürte den Doppelpack. In der 90. Minute dribbelte Ibrahim Temin sich durch zwei Gegenspieler und schraubte mit dem 3:1 den Deckel auf die Partie.
Der Anschlusstreffer von Adrian Becker in der 94. Minute kam zu spät. „Am Ende des Tages hat Atlas das Spiel verdient gewonnen“, sagte Besovic. „Wie wir hier gespielt haben, war wirklich super. Aber du musst auch erwachsen sein und so ein Resultat über die Zeit bringen.“ Durch den Sieg im direkten Duell rückt der SV Atlas bis auf einen Punkt an die Germania ran. Unsere Germanen müssen die Tabellenführung an den VfV Hildesheim abgeben. Im Sonntagspiel gewann der VfV 4:0 bei Lupo Martini Wolfsburg.
Die aktuelle Tabelle nach dem 13. Spieltag: 1. Hildesheim (27 Punkte), 2. 1FCGEL (25), 3. Delmenhorst (24), 4. Wilhelmshaven (22), 5. Bersenbrück (21). Auf den Abstiegsplätzen: 13. Wetschen (11), 14. Eintracht Braunschweig U23 (7), 14. Lupo Martini (5) und 16. SV Holthausen/Biene (5),
Foto: deisterpics/Stefan Zwing; Bericht: 1FCGEL; HAZ-NP