Im Vorfeld wurde vom großen Abstiegskampfknaller in Hannover gesprochen. Sowohl der SV Arminia Hannover als auch der 1. FC Germania Egestorf/Langreder wollten unbedingt gewinnen, um besser dazustehen im Tabellenkeller der Fußball-Oberliga. Am Ende der 90 Minuten hieß es 0:0. Ein Ergebnis, das zur prekären Situation beider Mannschaften irgendwie passt. Die 650 Zuschauer im Rudolf-Kalweit-Stadion bekamen vom Anpfiff weg ein gutes Beispiel dafür, was der Kampf um den Klassenerhalt mit Fußballern macht, die es sonst eigentlich gut können. Große Nervosität auf beiden Seiten war zu beobachten, Querschläger, zu kurz abgewehrte Bälle, Fehlpässe. Es war bis auf die Tribüne zu spüren, was in dieser Partie auf dem Spiel stand. Beide Mannschaften klettern in der Tabelle um eine Position nach oben, Germania auf Platz 13, der SVA auf Platz 15.
Die erste Riesenchance hatten die Egestorfer. Jonas Lübke lief auf SVAKeeper Pascal Geerts zu und konnte sich die Ecke eigentlich aussuchen. Doch der Torhüter der Gastgeber machte die Möglichkeit zunichte (6.). Etwas mehr als zehn Minuten später gab es fast eine Kopie dieser Aktion, nur auf der anderen Seite. Xelat Atalan ging ins Eins-gegeneins mit Germanias Torwart Luca Hacke, der das Duell für sich entschied (17.). Nach diesen beiden Hochkarätern blieb es bis zum Halbzeitpfiff chancenarm. Adrian Becker schoss nach einem Fehler von Geerts knapp vorbei (36.).
Ein Abseitstor von Nick Bode ließ die Elf vom Deister nur kurz jubeln (42.), kurz darauf ließ Schlussmann Hacke Atalan im eigenen Strafraum auf engstem Raum fußballerisch gekonnt aussteigen. Ein echter „Hacke-Trick“ war das, und das ganz ohne Absatz. Als alle, die es am Bischofsholer Damm mit Arminia Hannover hielten, vehement Elfmeter forderten nach einer Aktion gegen Aleksejs Petrovs (75.), war Larsen dem Schiedsrichter etwas zu aufbrausend – die Folge war eine Gelbe Karte für den Trainer. Die Anfeuerung für den SVA von der Stehtribüne wurde immer eindringlicher, doch viele lange Bälle und auch die gefährlichen Einwürfe von Kim Hwitae bis in den Fünfmeterraum verpufften.
Bode scheiterte für die Germanen nochmal an Geerts (80.), und Bastian Kamole wäre für die Gäste fast noch ein Eigentor unterlaufen (85.). Richtig gute Gelegenheiten gab es in den Schlussminuten aber für keine der beiden abstiegsgefährderten Mannschaften mehr. Viele der 22 Spieler ließen sich nach dem Schlusspfiff enttäuscht auf den Rasen fallen. „Es war wie erwartet kein schönes, aber ein intensives Spiel“, sagte Larsen. „Wir haben in der zweiten Hälfte zu spät damit angefangen, Druck zu machen.“ Ein Punkt sei für die Arminia zu wenig. „Wir wollten den Leuten zeigen, dass wir heute unbedingt gewinnen wollten. In der ersten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass die Jungs keinen Glauben daran hatten, sie waren zu nervös.“ Die Punkteteilung gehe aber in Ordnung.
Besovic sah die klareren Chancen aufseiten seiner Egestorfer. „Wir müssen zur Halbzeit mit 2:1 führen. Der Punkt kann noch Gold wert sein, aber glücklich sind wir damit nicht“, sagte der Trainer der Germania. „Wir müssen einfach konkreter werden vor dem Tor“. Das zeigt auch das Torverhältnis von Germania: 28:39, 0,9 Tore pro Spiel. Damit liegt der 1FCGEL ganz unten, keine Mannschaft hat weniger Tore erzielt.
Vorschau: Am Mittwoch, 07.05.2025 steht erneut ein Nachholspiel beim VfV Hildesheim auf dem Programm. Das Spiel wird um 18:30 Uhr in Hildesheim angepfiffen. Der VfV hat zwar am letzten Spieltag mit 2:0 gegen Eintracht Braunschweig U23 auf eigenem Platz mit 2:0 gewonnen, hatte sich aber schon frühzeitig aus dem Auftiegsrennen verabschiedet. Bereits 13 bzw. 12 Punkte beträgt der Rückstand auf das Führungsduo HSC Hannover und Schöningen. Für die Hildesheimer geht es also um nichts mehr, Germania muss alles in die Waagschale werfen, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen zu vergrößern.
Statistik:
SV Arminia Hannover vs. 1FCGEL 0:0
Trainer: Henrik Larsen
Trainer: Boris Besovic
Foto: HAZ; Bericht: 1FCGEL, HAZ-NP (David Lidon), die fußballecke.de;