Nur 15 Minuten nach dem Seitenwechsel genügten dem bereits als Absteiger feststehenden VfL Oldenburg um die Partie gegen unsere Germanen zu drehen. Am Ende musste sich das Team von Coach Paul Nieber knapp mit 3:4 geschlagen geben und erneut ohne Punkte die Heimreise antreten.

Im Vorfeld der Auswärtspartie des 1. FC Germania beim VfL Oldenburg hatte Trainer Paul Nieber noch gewarnt. Das Schlusslicht stehe zwar schon als Absteiger fest, hätte seine gesamten 19 Punkte jedoch zu Hause geholt – Vorsicht sei geboten. Nach dem 4:3 (0:1)-Heimsieg haben die Oldenburger nun drei Zähler mehr auf dem Konto und die Germanen müssen sich nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge bei dem Blick auf die Tabelle immer mehr Sorgen machen.

Bereits nach fünf Minuten wurde Tigrinho von unserem Katitän Mirko Dismer mit einem langen Ball bedient und hatte so die Riesenchance zur Führung, er scheiterte aber unbedrängt an VfL-Keeper Jannik Zohrabian. Germania bestimmte anschließend weiterhin das Spiel. Nach gut 20 Minuten kam der VfL erstmals gefährlich vor das Germanen-Tor. Ein Freistoß von Kebba Badije ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Nach einem Standard von Niklas Teichgräber brannte es lichterloh im VfL-Strafraum (24.). Ein im Anschluss direkt von Marvin Stieler getretener Freistoß ging nur knapp über die Querlatte.

Nach gut einer halben Stunde musste unsere Nr. 1 Ole Schöttelndreier das erste Mal richtig eingreifen. Nach einem Standard von Jonas Siegert aus gut 20 Metern verhinderte er mit einer Glanzparade einen Rückstand. In der 37. Minute fiel endlich die Führung für unsere Germanen. Lennart Novotny setzte sich auf der linken Außenbahn stark durch und schoss das Spielgerät unten rechts ins Tor. „Wir hätten bis zur Pause zwei bis drei Treffer erzielen müssen“, sagte Nieber. Die besten Gelegenheiten ließen wiederum Tigrinho und Dominik Behnsen liegen. So blieb es bei einer knappen, aber hochverdienten Pausenführung.

Mit der ersten Aktion in der zweiten Halbzeit glichen die Kunstrasenplatzherren durch Kebba Badjie aus (46.). Sechs Minuten später erzielte Narciso Jorge Lubaca das 2:1 und drehte die Partie für den Tabellenletzten. „Das hat gesessen“, gab Trainer Nieber zu. Seine Mannschaft drang auf den Ausgleich und musste sogar das 1:3 durch Marten Schmidt einstecken (60.).

Doch unsere Germanen gaben sich noch nicht geschlagen und kamen zurück. Erst hatte der eingewechselten Jos Homeier den zweiten Germanen-Treffer auf dem Fuß, doch er scheiterte am herauslaufenden VfL-Keeper. Den Abpraller konnte der U19-Spieler Nico Berg nicht im Tor unterbringen (62.). Auf Flanke von Behnsen gelang Homeier dann der Anschlusstreffer (64.), ein Foul an Homeier brachte einen Elfmeter ein, den  Stieler zum 3:3 sicher verwandelte (81.). „Der Ausgleich war absolut verdient“, sagte Nieber.

In der Schlussphase habe sich aber gezeigt, dass der jungen Egestorfer Mannschaft die Erfahrung fehlt. „Gegen den Letzten musst du dann einfach clever sein und nach dem 1:3-Rückstand den Punkt mitnehmen“, sagte Nieber nach dem Spiel. Seine Mannschaft wollte aber zu viel und im finalen offenen Schlagabtausch das bessere Ende, sprich drei Punkte mitzunehmen. Ein Abstimmungsproblem zwischen Torwart Schöttelndreier und Stephane Ngongang führte zu einem Strafstoß für die Oldenburger, den Badjie zum 4:3 im Germanen-Tor unterbrachte (86.).

In der Nachspielzeit zeigte der Schiedsrichter Patrick Schwengers zum dritten Mal auf den Punkt. Zeki Dösemeci wusste sich im Eins-gegen-eins nur durch ein Foul zu helfen, doch Schöttelndreier parierte den Elfmeter von Efkan Erdogan. Im direkten Gegenzug kamen die Germanen noch zur großen Ausgleichschance, doch der Kopfball von Homeier nach Hereingabe von Teichgräber ging nicht ins Tor. „Positiv ist die Erkenntnis, dass wir das Toreschießen nicht verlernt haben und weiterhin mutig sind. Die Mannschaft hätte aber erkennen müssen, wann sie mit einem Punkt zufrieden sein muss“, sagte Nieber.

VfL Oldenburg vs. 1FCGEL 4:3 (0:1)

VfL Oldenburg: 1 Jannik Zohrabian – 8 Julius Rahmig (70. 4 Kristof Köhler), 21 Marten Schmidt, 22 Justin Tjardes (46. 3 Efkan Erdogan), 13 Jannes Hillerns – 17 Kai-Sotirios Kaissis, 25 Joshua König – 7 Lennart Blömer, 9 Jonas Siegert (82. 15 Luca Mittelstädt) – 24 Kebba Badije, 10 Narciso Jorge Lubaca

Trainer: Dario Fossi

1FCGEL: 28 Ole Schöttelndreier – 17 Mirko Dismer, 7 Zeki Dösemeci, 3 Stephane Ngongang, 23 Niklas Teichgräber – 8 Marvin Stieler, 6 Jannik Oltrogge (68. 20 Joshua Siegert) – 16 Torben Engelking (57. 5 Nico Berg), 11 Dominik Behnsen, 22 Lennart Novotny – 13 Gean Baumgratz -Tigrinho- (46. 9 Jos Homeier)

Trainer: Paul Nieber

Tore: 0:1 Lennart Novotny (37.); 1:1 Kebba Badije (46.); 2:1 Narciso Jorge Lubaca (52.); 3:1 Marten Schmidt (60.); 3:2 Jos Homeier (64.); 3:3 Marvin Stieler (Foulelfmeter, 81.); 4:3 Kebba Badije (Foulelfmeter, 86.)

Schiedsrichter/in: Patrick Schwengers – Assistenten: Jannik Schneider, Alexander Boye

Zuschauer: 289 im Hans Prull-Stadion

Gelbe Karte: Lennart Blömer (3.), Jannes Hillerns, Joshua König (4.) / Gean Baumgratz, Mirko Dismer (7.), Niklas Teichgräber (10., gesperrt)

Vergebener Elfmeter: Efkan Erdogan (Foulelfmeter, 90+1.) / –

Aktuell beträgt der Abstand für Germania zur roten Zone fünf Punkte (auf Lüneburg) und zum Relegationsplatz nur noch einen Zähler (auf Norderstedt) nach dem Spiel beim VfL. Alle Spiele des 31. Spieltages und die Tabelle findet ihr hier.

Vorschau: Am Sonntag, 05.05.2019 empfängt der 1. FC Germania im vorletzten Heimspiel der Saison 2018/19 die Reserve von Holstein Kiel. Das Spiel gegen die Störche wird um 15:00 Uhr im Stadion an der Ammerke angepfiffen. Der Vorbericht zum Spiel erscheint in Kürze auf unserer Homepage. Am 33. Spieltag geht es zum Tabellenführer VfL Wolfsburg II (11.05.2019) und im letzten Spiel der Saison gastiert Eintracht Norderstedt (19.05.2019) im Stadion an der Ammerke.