Das Oberligaderby hat der HSC Hannover mit 1:0 beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder für sich entschieden. Nur wenige Millimeter haben den Gastgebern gefehlt, um mit der letzten Aktion auszugleichen. Es sind zwei Szenen gewesen, die verdeutlichen, warum der HSC Hannover als Sieger einfach hervorgehen musste. Oft hatte sich der Spitzenreiter in Halbzeit eins nicht im Egestorfer Strafraum blicken lassen. In der 28. Minute tat er es, und prompt wurde Tayar Tasdelen im Sechzehner gefoult. Kapitän Leander Baar übernahm die Verantwortung, schickte Egestorfs Keeper Eric Schröder in die falsche Ecke und verwandelte den Strafstoß zum 1:0.

Auf der anderen Seite bekam Germanias Marvin Stieler in der letzten Aktion des Spiels den Ball von der rechten Seite serviert. Doch im Gegensatz zum Heimspiel gegen den SC Spelle-Venhaus, als es mit einem Treffer in allerletzter Sekunde geklappt hatte, setzte der Egestorfer Innenverteidiger seinen Schuss um Millimeter am rechten Pfosten dabei. Danach wurde abgepfiffen.

„Wir haben eine gute Struktur im Spiel gehabt, auch wenn es am Ende etwas glücklich war. Das letzte Ding der Egestorfer kann reinfallen“, sagte HSC-Trainer Vural Tasdelen. Er hatte seine Mannschaft auch um ein Tor besser gesehen als den Gegner. Und so ist es nun mal oft im Fußball: Wer oben steht, dem gelingen die Dinge auf dem Rasen auch mal eher, als wenn das Team im Mittelfeld der Tabelle liegt. Genau dort rangieren die Egestorfer. „Für mich hat heute das glücklichere Team gewonnen“, sagte Coach Antonios Agaoglou. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, aber wer oben steht, der hat dann halt Glück.“

Tasdelen sprach davon, dass es die erwartet schwere Partie und kein Zuckerschlecken gewesen sei. Das können die 140 Zuschauer bestätigen: Es gab viele lange Bälle und Zweikämpfe. „Es war auch viel Hektik im Spiel, leider oft von außen reingetragen“, sagte der Coach des Tabellenführers. Es gab eigentlich keine unfairen Szenen, aber fast jede Aktion wurde kommentiert und von der gegnerischen Mannschaft oder auch den Zuschauern lautstark bewertet. Echte Derbystimmung mag da manch einer sagen, etwas Objektivität hätte aber beiden Seiten ganz gutgetan während der 90 Minuten.

„Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat sich reingehängt. Nur das Tor hat gefehlt, der Ball wollte nicht rein“, sagte Agaoglou. Nicht das erste Mal in der Fußballgeschichte, dass dem schlechter platziertem Team das Quäntchen Glück gefehlt hat.

Vorbericht auf das nächste Spiel:  Die bisherigen Ergebnisse des Heeslinger SC spiegeln sich in ihrer aktuellen Platzierung wieder. So befinden sich die Heeslinger momentan auf dem 6. Platz und blicken auf eine erste Saisonphase zurück, die von Höhen und Tiefen geprägt war. Konkret bedeutet dies, dass das von Malte Bösch trainierte Team in der heimischen Spielstätte, dem Waldstadion Heeslingen, zwar solide Punkte (17 aus 11 Spielen) eingefahren hat, jedoch Probleme mit seiner Auswärtsform (nur 3 Punkte) zu haben scheint, denn bisher ist es den Heeslingern noch nicht gelungen, konstant Erfolge in der Fremde einzufahren. Vielmehr setze es für sie vor allem mit dem 0:5 beim BSV Rehden eine herbe Pleite und beim SC Spelle-Venhaus ging man auch leer aus. Germanias Trainer Toni Agaoglou wird seiner Mannschaft vor der Partie ganz sicher aufzeigen, dass ihr Kontrahent derzeit noch nicht wirklich Mittel und Wege gefunden hat, um auf den gegnerischen Plätzen dauerhaft zu bestehen. Dabei dürfte er allerdings ebenso sicher nicht darauf verzichten, sie dennoch auf ein schwieriges und umkämpftes Duell einzustellen.

Statistik:

1FCGEL vs. HSC Hannover 0:1 (0:1)

Oberliga: 1FCGEL vs. Heeslinger SC am Sonntag, 13.10.2024 um 15:00 Uhr im Stadion an der Ammerke in Egestorf.

Foto: deisterpics, Quelle: 1FCGEL, die Fußballecke.de, HAZ-NP (David Lidon)

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